mittendrin - TU Dortmund
Immerath
<h1>Immerath</h1>
<h2>Adina Barkholt</h2>
<p>Immerath war ein ländlich geprägter Ort unweit der Städte Mönchengladbach, Erkelenz und Grevenbroich. Die Reste des Dorfes liegen im Abbaugebiet des Braunkohletagebaus Garzweiler II...</p>
Immerath
Adina Barkholt
Immerath war ein ländlich geprägter Ort unweit der Städte Mönchengladbach, Erkelenz und Grevenbroich. Die Reste des Dorfes liegen im Abbaugebiet des Braunkohletagebaus Garzweiler II, welches von der RWE Power betrieben wird. Die Bewohner/-innen haben seit 2006 sukzessive ihre alte Heimat verlassen und umsiedeln müssen. Zuletzt (Dezember 2018) standen nur noch vereinzelt Häuser in Immerath. Alle weiteren sind bereits abgerissen worden. Auch lebten nur noch eine Handvoll Menschen in dem Ort. In ihrer Masterarbeit wollte Adina Barkholt Immerath erkunden und möglichst umfassende Eindrücke von der Architektur und der Natur fotografisch festhalten, bevor es den Ort nicht mehr gibt. Die Fotografien der Straßenzüge machen das Kulissenhafte von Immerath deutlich und rufen Assoziationen einer Geisterstadt hervor. Assoziationen wie trostlos, einsam, verlassen, leblos und düster passen an dieser Stelle ebenfalls sehr gut. Gerade auch die zahlreichen Landschaftsaufnahmen sowie die Farben und die Lichtsituation tragen zur beschriebenen Grundstimmung bei. Insgesamt soll der Betrachter sich ebenfalls auf Spurensuche begeben und die in jedem Bild mehr oder weniger offensichtlichen Charakteristika eines verlassenen Ortes finden.
Für ihre künstlerische Masterarbeit „Immerath. Ein Ort im Norden des Rheinischen Braunkohlerevier“ erhielt Adina Barkholt den Kunstpreis 2019 im Bereich Fotografie:
"Der Titel bezeichnet einen kleinen Ort im Rheinischen Braunkohlerevier, der durch die Ausweitung des Abbaugebiets Garzweiler II von den Bewohnern verlassen werden musste und sich im Zustand des Abrisses befindet. Adina Barkholt hat diesen Ort mehrfach besucht. Dennoch handelt es sich nicht um eine Langzeitstudie des fortschreitenden Verschwindens, sondern es entsteht eher der Eindruck des Stillstands von Zeit. Sie überführt ihre umfangreiche fotografische Erkundung in eine Buchform. Der entstandene Katalog dokumentiert hierbei nicht eine Ausstellung, sondern steht als künstlerisches Endergebnis für sich. Die Fotografien sind kompositorisch klar aufgebaut. Zwischen Detailansichten verlassener Häuser und weitschweifenden Blicken über Abrissflächen entsteht ein spannungsreiches Gesamtbild des ehemals belebten Dorfes. Erwähnt sei die Dramaturgie der Bildfolge im Katalog, die nicht chronologisch dokumentiert, sondern die zunehmende Entwurzelung und Trostlosigkeit des Ortes durch die sich subtil verändernde Lichtstimmung zum Ausdruck bringt."
Einsicht in den Katalog
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