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Rotlichtgeschichten
<h1>Rotlichtgeschichten</h1>
<h2>Sina Weber</h2>
<p> Wenn man das Licht gelöscht hat, umringt einen die Dunkelheit. Die aber eines nicht ist: Dunkel...</p>
Rotlicht-geschichten
Sina Weber
Rotlichtgeschichten
Nacht, Ruhe, Dunkelheit. Wenn man das Licht gelöscht hat, umringt einen die Dunkelheit. Eine Dunkelheit, an die wir uns in unserer heutigen Zeit so sehr gewöhnt haben. Die aber eines nicht ist: Dunkel. Denn die vielen Lichter, die wir tagsüber kaum wahrnehmen, bevölkern diese nächtliche Dunkelheit. Von allen Geräten und Steckdosen aus erobern sie die Nacht. Sie warten im Stand-by-Modus auf ihren Einsatz – der sicherlich nicht kommen wird ehe nicht der Tag anbricht. Und doch sind sie bereit und verbrauchen Energie. Mit ihrer roten warmen Farbe passen sie sich ein in unsere Wahrnehmung, verschmilzen mit dem Hintergrund und fallen uns nicht besonders ins Auge. Das mag daran liegen, dass die Farbe Rot, die letzte Farbe im Farbspektrum ist, die wir wahrnehmen können, bevor ihre Lichtwellen-Frequenz zu hoch für das menschliche Auge wird. So nähert sich das Rotlicht der Dunkelheit an und lebt versteckt vor sich hin. In jeder Nacht.
Infrarotlichtgeschichten
Unbelebte Häuser, kalte Fenster und Türen. Keinen Einblick nach innen, kein Licht dringt heraus. Dies sind Eindrücke, die man von der Welt bekommt, wenn man nur Infrarotlicht wahrnehmen würde. Die hohe Frequenz der Wellenlängen von 3×1011 Hz bis ca. 4×1014 Hz wird vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen. Es erstrahlt dort, wo UV-Licht aufgenommen und zurückgeworfen wird. Besonders hell erscheinen so Chlorophyll enthaltende Blätter und Gräser, weil sie mehr Licht aufnehmen als alles vom Menschen Geschaffene. So entdeckt man in jeder städtischen Aufnahme ein klein wenig Gras, Moos oder ganze Pflanzen, die sonst in einer schwarz-weiß Aufnahme untergegangen wären.
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